In Hannover haben am Mittwoch die Tarifverhandlungen in der Kautschuk- und Kunststoffindustrie begonnen. Der Arbeitgeberverband der deutschen Kautschukindustrie (ADK) und die Gewerkschaft IC BCE verhandeln über eine neue Entgeltausgestaltung für bundesweit rund 70.000 Beschäftigte ab Juni dieses Jahres. In der Auftaktverhandlung legte die Arbeitgeberseite ein erstes Angebot vor.
Das Angebot sieht die Zahlung einer Inflationsausgleichsprämie in 2023 und 2024 vor, deren Höhe sich an der individuellen wirtschaftlichen Situation der Betriebe orientiert, aber mindestens 2000 Euro umfasst. Zusätzlich bieten die Arbeitgeber jeweils 2,5 Prozent Tabellenerhöhung für 2024 und 2025 an. Das Angebot basiert auf einer Laufzeit von 29 Monaten.
„Ich habe die Auftaktgespräche als extrem ziel- und konsensorientiert empfunden“, lobt Thomas Hofmann, Personalchef bei Pirelli und Verhandlungsführer der Arbeitgeberseite. „Wir haben einen guten Einstieg in die Thematik gefunden und ich gehe davon aus, dass wir im nächsten Gespräch auf einen konkreten Abschluss zusteuern.“
Davon ist auch Dr. Volker Schmidt, Hauptgeschäftsführer des ADK, überzeugt. „Das ist ein faires Angebot, das der aktuellen Lage der Unternehmen und Beschäftigten Rechnung trägt. Ich bin sicher, dass unsere gemeinsamen Bemühungen spätestens in der nächsten Verhandlungsrunde zu einem Abschluss führen können und damit Betrieben und Beschäftigten die dringend benötigte Planungssicherheit geben.“ Aus diesem Grund hatten sich Arbeitgeber und Gewerkschaften darauf verständigt, schon weit vor dem Auslaufen des Tarifvertrags am 31. Mai 2023 die ersten Gespräche zu führen.
Die nächste Verhandlungsrunde findet am 28. Februar in Fulda statt.