ADK-Mitgliederversammlung auf der IdeenExpo. Das ist stimmungsmäßig wie ein Intermediate-Reifen, ein bisschen was von allem: Nüchterne Standortbestimmung der Unternehmen in wirtschaftlich schwierigen Zeiten, gepaart mit entfesseltem Zukunftsoptimismus in den Messehallen, wo sich die Branche begeisterten Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern von morgen präsentiert.
Und da ist mit Christian Dürr, dem Vorsitzenden der FDP-Bundestagsfraktion, noch ein politischer Ehrengast, der mit seiner Analyse eine wohltuende Balance zwischen schonungsloser Situationsbeschreibung und klarem Ausblick schafft. „Ich bin als Politiker schlicht nicht kompetent genug, um zu entscheiden, in welche Bereiche ihr Unternehmen in Zukunft investieren soll. Ich kann das nicht wissen“, lautet sein Plädoyer gegen die latente politisch-regulatorische Übergriffigkeit und für mehr marktwirtschaftlichen Spirit in Deutschland.
Klarer Appell: Verbände der Privatwirtschaft müssten „Antikörper“ entwickeln gegen das eingeschliffene Politik-Muster aus der Vorgabe unrealistischer Ziele, in die bei drohendem Misserfolg auch noch steuerliche Subventionen gepumpt werden.
Die Stimmung in der Branche, die mit ihren Kunststoff- und Kautschukprodukten bzw. -innovationen zur Weltspitze zählt, ist nicht gut, Stichworte Bürokratie, Energiepreise und Steuerlast. Einhelliger Wunsch: Eine realistischere Wirtschaftspolitik – aus Brüssel, aber auch Berlin.
Welche positive Energie und Innovationskraft in der Branche steckt, zeigt der Gang durch die IdeenExpo-Hallen, wo sich Unternehmen wie etwa KKT Group, Pirelli, Goodyear Germany GmbH oder Motzener Kunststoff- und Gummiverarbeitung GmbH präsentieren. Oder die Kautschuk-Kaderschmiede Fachschule für Kunststoff- und Kautschuktechnik aus Gelnhausen oder das Deutsche Institut für Kautschuktechnologie e. V. aus Hannover.
Mach doch einfach kann so einfach sein!