Die neue Ausgabe unseres Magazins ist erschienen.
Liebe Leserinnen und Leser,
zu Beginn des neuen Jahres ist die Agenda von Wirtschaft und Politik noch von den Nachwirkungen der Ereignisse des letzten Jahres geprägt. Nach dem Anschlag von Berlin, dem Ausgang der US-Wahl und dem Brexit stellt sich weltweit die Frage: War es das mit der Globalisierung?
Etablierte Parteien haben an Rückhalt verloren, die extremen politischen Kräfte scheinen europaweit im Aufwind. Als nächstes richtet sich der Blick nach Frankreich: Wer wird am 7. Mai in der Stichwahl zum Französischen Präsidenten die Nase vorn haben? Wie stabil ist die neue italienische Regierung? Setzt der neue US-Präsident, im Amt angekommen, weiter auf Konfrontation, auf das Zertrümmern von Bewährtem, auf eine Absage an multilaterale Zusammenarbeit? Was bleibt vom Westen, wenn die Vereinigten Staaten auch den auf gemeinsame Werte gründenden Bündnissen und Handelsabkommen künftig eine Absage erteilen? Wir scheinen an einem Punkt angekommen, wo nichts mehr ausgeschlossen werden kann, kein Stein mehr auf dem anderen zu stehen scheint und insbesondere wir in Europa nicht zur Ruhe kommen.
Die Sehnsucht nach markigen, einfachen Antworten ist weit verbreitet, sie lässt sich längst nicht mehr auf kleine radikale Minderheiten reduzieren. Ohne Zweifel: Es stürmt derzeit eine Menge von außen auf uns Deutsche ein. Vieles davon kommt überraschend und ist deswegen schwer zu sortieren und einzuordnen.
Die neue Welt der sozialen Netzwerke verstärkt diese Überforderung noch. Als ein Resultat von Social Media müssen wir feststellen: Es gibt eine wachsende Verunsicherung, vielfach völlig abstrakt, wenig konkret, aber in der Wirkung besorgniserregend. Denn das ist dann vielfach der Nährboden für einfache Antworten auf komplizierte Fragen, für ein Erstarken des Nationalismus, egal, wohin man mittlerweile in Europa blickt.
Die Unverblümtheit, mit der der neue amerikanische Präsident einem neuen Protektionismus das
Wort redet, um Glauben zu machen, man könne sich auf diese Weise von der Globalisierung abschotten und nebenbei durch Zölle und Importsubstitution noch Gutes für den heimischen
Arbeitsmarkt tun, stellt mal so eben alles auf den Kopf, was uns die letzten zwei Jahrhunderte freier Handel gelehrt haben: Mehr Güter und Dienstleistungen durch Spezialisierung und Wettbewerb und dadurch mehr Wohlstand für alle.
Dieser international um sich greifende Glaube an den Protektionismus verkennt völlig die fein austarierten, engmaschigen Handels- und Dienstleistungsströme zwischen den hochentwickelten Volkswirtschaften heutiger Tage, die einen florierenden Welthandel ermöglichen. Die Schlüsselaufgabe, zumindest hierzulande Aufklärungsarbeit zu leisten, fällt Sozialpartnern und Politik heute umso mehr zu. Beim Herrenhäuser Wirtschaftsforum haben wir dieses aktuelle Thema ausgiebig mit Experten aus verschiedenen Blickwinkeln diskutiert (Seite 12).
Dies ist eines von vielen spannenden Themen im ersten ADK Report des Jahres 2017. Ich wünsche Ihnen eine anregende Lektüre!
Dr. Volker Schmidt
Hauptgeschäftsführer ADK
Lesen Sie weiter in der nebenstehend als PDF-Datei bereitgestellten Ausgabe 1/2017 des ADK Reports oder unter ADK REPORT zum Durchblättern.